Manchmal ist dieser Hunger einfach wieder da
Dann scheinen die Erinnerungen sonderbar nah
Wenn sich Herbstblätter zu Boden treiben lassen
In einer Seitengasse abseits der Menschenmassen
Es stehen Waldbäume im sonst kahlen Stadtpark
Zu ihren Wurzeln ein stetig wachsender Sarg
Doch meinen Blick richte ich nach oben
Wo Wind und Blätter wirbelnd toben
Eicheln und Kastanien suchen mich zu treffen
Soll’n die Böen doch lieber Segel reffen
Doch wenn die Augen geschlossen sind
Genießt jede Faser meines Daseins diesen himmlischen Wind
Wenn ich mich treiben lasse durch den Zeitenstrom
Leuchten die vergangenen Bilder wie blankgeputztes Chrom
Im Gegenlicht sehe ich mich toben
Mit Gummistiefeln an den Füßen aufgehoben
Fühlte ich mich schwerelos
Frei in Unfreiheit grenzenlos
Dieses Fühlen trifft mich dann und wann
Im Herbst, wenn ich in Blättern springen kann.
© Dominik Alexander / 2020