Totengesang

Von den meisten Toten bleibt nur noch der Name
Ein Grabstein nur mit salbungsvollen Worten
Hier ruht mein heißgeliebter, herzensguter Mann
Ich hab dabei ein Bild im Kopf

© Dominik Alexander / 2023

Nachdenken über die Leerstelle im Kopf

Mit meinem Provisorium am Zahn schwinge ich mich zehn Minuten später wieder aufs Rad. Die Sonne steht diesmal in meinem Rücken. Doch mein Kopf ist leer. Wegen meiner Vorfreude auf die produktive Wartezeit, die mir entgangen ist.

© Dominik Alexander / 2023

Seid still, ihr Iden

Es heißt, jeder sei der Mittelpunkt der Welt. Überall ist das Zentrum. Wir ziehen uns an und stoßen uns ab. Tagtäglich das immer gleiche Spiel mit den Anziehungskräften, den Abstoßungsrhythmen, mit denen wir uns durch die Musik des Lebens tanzen.

© Dominik Alexander / 2023

Wie ich den Kopfschmerz vertreibe

Krank sein ist wahrscheinlich nie schön
Vielleicht kann das Zuhausesein
Das meist damit einhergeht
Ein wenig Linderung schaffen

© Dominik Alexander / 2023

Hinlänglich bekannt

Dass das Diesseits mir schmeckt, kann wohl unverdrossen mein Selbst entwerfen. Dasein mit sich und dann auch noch woanders. Dort an der Straße steht ein Schachtelhalm. Ein paar Meter weiter steht der Verdruss.

© Dominik Alexander / 2023

Deine Augen sind ein Fluss

Wer in deine Augen schaut
Versinkt in ihnen wie in einem Fluss
Das klingt nach Platitüde
Nach billiger Poesiemetapher

© Dominik Alexander / 2023

Goette, Ranft, Mesgarha

Goette, Ranft, Mesgarha sind drei Schauspieler am Staatsschauspiel Dresden. Außerdem ist “Goette, Ranft, Mesgarha” ein Stück als Hommage und Zeitkritik. Hier mit Leseprobe und kostenlosem Download.

© Dominik Alexander / 2023

Die vierte Wand

Die Tür geht auf und du gehst hinein
Da ist ein Raum, groß wie eine Halle
Es gibt ein großes Fenster an der jenseitigen Wand
Beinahe so groß wie die Wand selbst

© Dominik Alexander / 2023