Kreative Grenzen im Improvisationstheater

Spät am Abend versuche ich mal wieder, meine Kreativität hinter dem Ofen hervorzulocken. Mein Opa war Ofensetzer. Hat sich dabei seine Tuberkulose eingefangen und ist an den Folgen verstorben. Das war schon 1997, aber ich vermisse ihn immer noch. Wozu Assoziationen so führen können, wenn man im ersten Satz eigentlich nur eine etwas andere Metapher setzen will. Schon denke ich an meinen Opa, von dem es noch einen Kachelofen gibt, aber längst kein Grab mehr.

Beim Kachelofen denke ich natürlich an Jörg Kachelmann und entsprechend ans Wetter. Was heute überraschend warm war, also knapp zweistellig, was für die vergangenen Tage tatsächlich warm ist. Vor wenigen Tagen sollten es morgen zwanzig Grad werden. Jetzt scheint das Quecksilber im Thermometer nur bis achtzehn Grad aufsteigen zu können. Aber immerhin. Lohnt es sich damit, an die Elbe zu fahren, um ein paar Frühlingseindrücke vom Fluss zu sammeln? Denn was meine Inspiration betrifft, ist die leider noch im Winter steckengeblieben.

Einige Leser werden sich vielleicht fragen, was all das mit dem Titel dieses Freispiels zu tun hat. Was sind denn nun die kreativen Grenzen im Improvisationstheater?

Nun, es sind genau die: die nicht-erfüllten Erwartungen des Publikums; die heute mal nicht so fruchtbare Kreativität des Autors. Wenn beides zusammenfällt, steht die Grenze als unüberwindbarer Block zwischen den Fronten. Im Krieg durchaus günstig; im Frieden hinderlich bei der gegenseitigen Kommunikation. Ich gebe zu, dass ich ChatGPT nach griffigen Titeln für etwas abseitige Themen befragt habe. Das sollte mich wohl inspirieren. Folgende Liste hat die KI ausgeworfen:

“Erfolg ohne Schulabschluss?”
“Bedeutung von Trash-Kultur”
“Tod und Trauer in der Kunst”
“Die Faszination der Bonsai-Kunst”
“Essbare Insekten als Delikatesse”
“Die Zukunft des Geigenbaus”
“Zwischen Mode und Kunst: Haute Couture”
“Rituale und Spiritualität im Alltag”
“Die Kunst des Tattoo-Designs”
“Kreative Grenzen im Improvisationstheater”

Ich habe einfach zu spät gefragt. Denn irgendwie klingen alle Titel ganz interessant, wenigstens für abstruse Glossen, verschrobene Novellen oder sinnentstellte Ratgeber. Wer möchte, kann sich gerne bedienen. Ein Backlink wäre großartig.


        © Dominik Alexander / 2023

Please share your thoughts!

Fill in your details below or click an icon to log in:

WordPress.com Logo

You are commenting using your WordPress.com account. Log Out /  Change )

Facebook photo

You are commenting using your Facebook account. Log Out /  Change )

Connecting to %s

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.