Un-heimlich empfundenes Idyll

Da ist eine Brücke, die beide Seiten eines Flusses miteinander verbindet. Sanft wölbt sie sich über das fruchtbar frische Grün an den Ufern, wo sich üppig gewachsene bunte Blumen der Sonne entgegenrecken.

Wer fremd ist in dieser Stadt, kann sich an diesem Idyll laben. Eindrücke aufsaugen mit Blicken und dem Herzen.

Was gibt es Schöneres als die Natur, zu der sich die Errungenschaften der menschlichen Zivilisation lediglich als Ergänzung verhalten, sich nicht über sie erheben, sondern alles in einem stimmigen Ganzen erscheinen lässt?

Wer die Entstehung der Brücke jedoch miterlebt hat, wer die Geschichte dahinter kennt, sieht dieses Bild nicht an, als was es ist. Diese Menschen sehen nur die Brücke; die Natur verschwimmt, verblasst, hört auf zu sein.

Denn diese Menschen können nicht begreifen, dass sie es waren, die dafür gesorgt haben, dass das Dresdner Elbtal seinen Status als UNESCO-Welterbe verloren hat.

Die Brücke trägt keine Schuld; die Brücke trägt nur die Menschen.


        © Dominik Alexander / 2021

Un-heimlich-empfundenes-Idyll_Bruecke_Elbtal_UNESCO_edit_panorama

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