Frieren im Morgenpullunder

Ich friere im Morgenpullunder
Es ist ja auch kein Wunder
Denn ich trage sonst nichts anderes am Leib

© Dominik Alexander / 2023

Herzschlag der Kirchenglocken

Um elf Uhr nachts klingen die Kirchenglocken viel heller. Am Morgen um fünf klingt es ähnlich, nur dumpfer, taubeschwert. Doch bald übertönt vom Straßenlärm und sonstigem Treiben, das den Menschen vorwärts zieht.

© Dominik Alexander / 2023

Tiefdruckgebiet

Ein Tiefdruckgebiet zieht durch das Fiberglas
Kalte Hände, soweit der Atem reicht

© Dominik Alexander / 2023

Das Grau im Orange der aufgehenden Sonne

Sich lyrisch fühlen; das ist dieses Hochgefühl, in dem man meint, alles verstanden zu haben, alle Menschheitsfragen gelöst, alle Probleme aus der Welt geschafft.

© Dominik Alexander / 2022

Sonnet #30: Allein

Ein Hauch von Müll entlädt sich an der Straße
An jeder Ecke, um genau zu sein
Die süße Fäulnis fliegt in einem Maße
Dass Demut hilft beim Morgenlauf allein

© Dominik Alexander / 2022

Sonnet #27: Zuversicht

Ich möchte gerne zuversichtlich sein
Doch kann ich nicht den zarten Morgen loben
Der gerne zaghaft gähnt mit Groß und Klein
Verborgen glättend hässlich alte Wogen

© Dominik Alexander / 2022

Über den Teufelsgründen

Wir fallen alle in einen stets wiederkehrenden Schlaf
Träumen uns an den Rand der Stadt
Und sind ra{s}tlos

© Dominik Alexander / 2022

Leben. Täglich

Das Leben fliegt nur so dahin
Nicht mal am Ende weiß ich wirklich, wer ich bin
Wenn am Ende des Weges der Abgrund liegt
Kannst du die Flügel ausbreiten und hoffen, dass du fliegst

© Dominik Alexander / 2021