Sie beschwören den Frieden
Und huldigen den Kriegen
Ist es nicht eine Ironie
Mit der Schizophrenie?
Während Politiker heucheln
Gehen die Landsleute meucheln
Hinter dem Rücken ihrer Worte
An geheimem Orte
Frieden ist kein Zustand
Mehr noch ein Vorwand
Doch ganz sicher dieses Gefühl
Das du nur spürst im Chorgestühl
Dieses Glück der einfachen Leute
Die nur sich selbst haben zur Beute
Deren Horizont sich begrenzt
Wenn die Mutter das Mahl kredenzt
Frieden ist was für Träumer
Für idealistische Überschäumer
Der selbst die Hoffnung zersetzt
Wenn’s einem das Hirn zerfetzt
Geh du nur trunken durchs Leben
Lass die anderen weben
Das Netz das nicht mehr trennt
Das weder Krieg noch Frieden kennt
Ein Zustand ist’s nurmehr noch
Wir Menschen stehen unterm Joch
Der technisierten Triebe
Ohne ehrlich gemeinte Liebe
Gefühle sind ja nichts mehr wert
Das wäre wohl bejammernswert
Wäre es jemals anders gewesen
Doch die Erinnerung ist ja auserlesen
Was ist erstrebenswert am Frieden
Dieser Zustand wie dahingeschieden
Wenn im Krieg wir haben können
Ein nicht enden wollendes Missgönnen.
© Dominik Alexander / 2020
