Trunken von dem Rausch des Alltags
Steh’ ich hier
Und will nur weiter
Tagesglühen und Himmelskälte
Wollen nicht bleiben
Wohin ich geh’
Was mir folgt sind
Menschliche Errungenschaften
Motorisierte Leidenschaft
Die Leiden schafft
Bei mir
Naturgemäß
Will ich ausweichen in die
Natur
Doch wo ist sie nur?
Hier und da ein trockener Baum
Verdorrtes Geäst
Im Winter kaum Grün
Verständlich zwar
Doch befriedigend nicht
Flüchte ich mich in einen Traum
Ohne Motorisiertes
Nur mit Vogelgezwitscher
Mit Tiergeraschel
Im Laub am Boden
Schlurft ein Igel vorbei
Beäugt mich kurz
Und zieht auch schon weiter
Ich setze mich auf morsches Holz
Beobachte
Vom Morgen bis zum Abend
Wie sich Blüten auffalten
Und wieder schließen
Wie Bienen ihren Nektar sammeln
Wie sie ihn weitertragen
Unbewusst und ungewollt
Doch vom großen Ganzen so vorgesehen
Ich würde gerne etwas lesen
In einem Buch
Das verborgen und
Friedlich in meinem Rucksack schlummert
Doch lesen mit geschlossenen Augen
Kann ich nicht
Die Blüten
Gibt es nur in meinem Traum
Ich sehe sie in mir
Und vielleicht bald schon wieder hier
Doch dazu muss der Winter weichen
Wie der Schnee den
Schneeglöckchen
Damit der Übergang nicht abrupt geschieht
Fließend soll er sein
Ein Hinübergleiten
In andere Verhältnisse
Den Übergang nicht spüren
Irgendwann einfach drin sein
In der neuen Zeit
Bewusst den Sommer spüren
Irgendwann erst beim Übergang
Zum Herbst
Und dann ist auch der Winter
So schnell wieder da.
© Dominik Alexander / 2023