Fünfundvierzig Jahre

Meine Arme sind schwer
Und meine Gedanken leer
Blau und weiß der Himmel
Über plätschernden Wassertropfen

Stimmengewirr von der Straße
Angenehm weil zu viele
Um eine deutlich zu hören
Und mich so zu stören
Oder zu betören
Wer weiß —

Ich sitze am oberen Campus
Und beobachte
Wie die Studenten immer jünger werden
Während mein Alter sich nicht ändert
Das ist mir heute zum ersten Mal aufgefallen
In meinem fünfundvierzigsten Jahr
Ist das der Startpunkt in die zweite Hälfte meines Lebens?
Neunzig Jahre will ich doch gar nicht werden
Ich will auch nicht stillstehen
Und nur noch beobachten
Wie sich die Welt um mich verändert —

Vielleicht sollte ich einfach nur wieder aufstehen
Und weitergehen
Nicht mitgehen
Sondern für mich
Das Leben selbst erfahren
Aber mit dem Fahrrad
Das morgen hoffentlich
Wieder heil ist.


        © Dominik Alexander / 2022

45-years_bicycle_bokeh_panorama
© Pexels (image)

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