Wir lauern am Vorhof zur Hölle
Und grübeln noch kurz auf die Schnelle
Wohin hat uns das Mißtrauen gebracht?
Ein trübes Weltbild umschattet die Nacht
Die Glühwürmchen blinken eisern als Wacht
Und sind dabei selbst nicht sehr helle.
Immerfort sind es die blutigen Duelle
Die der Dichter beschreibt als Novelle
Was haben wir einst darüber gelacht!
Doch fragen wir uns in Anbetracht
Deutlich blendender weltlicher Macht
Was hätten wir gerne anstelle?
Jeder lebt glücklich auf seiner Parzelle
Und Fremdenhaß ist doch nur Bagatelle
Sämtliche Regeln sind glänzend durchdacht.
Aber mitnichten haben sich breitgemacht
Die Ausländer aufgestellt zur letzten Schlacht
Hier irrt der braune Geselle.
Zusammengepfercht in ihrer Zelle
Müssen sie bleiben an Ort und Stelle
Und haben sich dort erst ausgedacht
Man müsse was tun unter diesem Verdacht
Werden wir doch ohnehin überwacht
So laßt uns denn schlagen die Schelle.
Und reiten auf dieser neuen Welle
Aus Gewalt und Terror zur brackigen Quelle
Die den Haß dieser Menschen einst angefacht.
So laufen wir einst durch den dunklen Schacht
Wenn der Geist denn wieder langsam erwacht
Und die anderen erkennt als Kriminelle.
© Séamus Kennan / 2017