Abakus

Abakus in den Feldern
Ringsum die Weizenähren
Rückläufig das Meer
Nur noch Gedanken
An die Gischt
Doch das Salz klebt noch immer in meinen Haaren
Noch nicht so lange vergangen
Um vergessen zu sein;

Abakus in den Feldern
Schritt um Schritt durch die Vergangenheit
Diese Luft hier draußen
Ein Atemzug wie ein Leben
Niemand ist da
Um die Freiheit zu teilen
Niemand mehr da
Um diese Luft zu schmecken;

Abakus in den Feldern
Zitternde Finger berühren
Was hier einst war
Eins und eins und eins und eins
So viele lebendige Träume
In den Schatten der Ähren wühlen die Ratten
Der Gestank bleibt verborgen
Wind weht ihn über das Land;

Abakus in den Feldern
Wo der Horizont ist
Da beginnt das Leben
Irgendwo da hinten
Von hier nicht zu sehen
Nicht ein Baum ist uns geblieben
Zählen können wir nur
Die Kleidungsstücke am Körper;

Abakus in den Feldern
Bald kommt die Zeit
Diese Essenz des Windes
Es riecht nach Sturm
Wenn der Horizont die wogenden Ähren
Mit den Wolken verwebt
Keine Zeit mehr
Um nach Sicherheit zu suchen;

Abakus in den Feldern
Wenn wir wieder lernen
Mit den Händen zu denken
Zwei und zwei ist fünf
Was hindert mich daran zu glauben
Fort mit dem Abakus
In meinem Rücken
Rieche ich schon wieder das Meer.


        © Dominik Alexander / 2020

storm-wheat-clouds-weizenfeld-umbrella-abakus_panorama_cinema
© Giuseppe Russo (photograph)

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