(Gem) Einsames Land

Dort auf den Hügel müssen wir geh’n
Was ist denn dort
Hört er sie fragen
Das helle Licht
Eine bessere Sicht
Auf die Dinge hier unten
Doch sie kann nur klagen
Mir gefällt es doch hier
Im Tal bei den Leuten
Dort oben sieht’s kahl aus
Das hat nichts zu bedeuten
Du wirst schon seh’n
Dir wird es gefallen
Und wenn das was nützt
Ich bin ja bei dir
Sie schreiten voran
Das Wetter ist sonnig
Die im Tal würden sagen
Schön
Der Weg ist beschwerlich
Die Luft wird dünner
Irgendwann bleibt sie steh’n
Und sagt ganz matt
Ich kann nicht weiter
Ich kehr’ wieder um
Doch er nimmt ihre Hand
Sagt
Sei doch nicht dumm

Dort auf dem Hügel müssen wir steh’n
Die Sonne verabschiedet sich schon
Wir müssen uns eilen
Dürfen nicht länger verweilen
Zurück nach unten schaffen wir’s heute ohnehin nicht mehr
Was meinst du damit
Willst du etwa da oben schlafen
Unter den kalten Sternen
Du wirst sehen
Es lohnt sich
Und du bist nicht allein
Sie hat keine Wahl
Und doch ist’s eine Qual
Kann den Weg nicht genießen
Hat für die Sterne keinen Blick
Verflucht innerlich nur ihr Missgeschick
Mit ihm gegangen zu sein
Nun gefangen zu sein

Als beide oben angelangt
Öffnet sich für ihn die Welt
Während sie erdrückt das Himmelszelt.


        © Dominik Alexander / 2023

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