wir liegen im gras
lassen den warmen sommerregen von unseren nasen tropfen
freuen uns
dass wir ihn haben
sagen das aber nicht
für den moment ist es nur ruhig um uns
so ruhig
dass der regen uns eine sommermelodie spielt
in unseren köpfen summen wir einen text dazu
den wir nicht verstehen
aber fühlen
inmitten meines traums wandern meine finger über die grasspitzen
sie erreichen ein warmes ufer
feine härchen wie auf menschlicher haut
ich lache und sage
ich hab das neuland entdeckt
alkoholrausch ist anders
da treibt man nur tiefer in den abgrund hinein
im grasrausch schwebt alles um dich herum
ist gleichzeitig tief in dir drin
du schwebst
bist am meer
und in den wolken
auf dem höchsten berg
alles zur gleichen zeit
alkohol stumpft ab
macht klein und aggressiv
gras öffnet und weitet
das gesichtsfeld und den geist
ich kann schon verstehen
was politiker dabei denken
den abhängigen bürger gibt man nicht so leichtfertig her
und grasrausch ist auch kein rausch
ein schweben mehr
ein ruhen im jetzt
während die zeit davonfliegt
treiben wir im hier
genießen uns
es gibt keine bunten farben
keine paranoia
nichts was politiker in ihrer unwissenheit hineinreden
in den diskurs
der als anklage getarnt ist
doch nichts anderes ist als angst
vor dem unbekannten
die alte menschheitsangst
etwas das wir nicht kennen
erstmal verteufeln
vielleicht vertritt es sich ja im küstensand
das warme regenklopfen wird zum rauschenden meer
die rote sonne versinkt und lässt eine welt zurück
wir folgen den gekrümmten sonnenstrahlen
über den horizont hinaus
schauen auf die dunkle seite der erde
schauen auf eine welt
die unsere ist
gleichzeitig ganz fremd
doch das ist das schöne hier im gras
fremd ist anziehend
wir umarmen das dunkel
weil wir darin ein licht sehen
das anderen verborgen ist.
© Dominik Alexander / 2023
ps. dieses gedicht wurde nicht unter einfluss von cannabis geschrieben, aber in der erinnerung daran.
Ein ganz besonderes Gedicht! Das einem das Herz lauter leuchten lässt, hat es Mal ein Dichter formuliert.
LikeLiked by 1 person
Vielen Dank, Friedrich! Ich kam gestern Abend gerade mit dem Fahrrad aus dem kalten Regen und brauchte einen Kontrapunkt. Ist irgendwie schön, wenn man den im Schreiben setzen kann. Oder im Malen.
LikeLiked by 1 person
Ja, wir leben von Kontrapunkten 😎
LikeLike