Die Nacht ist mein Gefährte

Ich warte auf das Dunkel
Jeden Tag
Holt es mich nicht ein
Es holt mich ab
So voller Gedanken sein
Und ohne Wut aufs Gestern
So bist du mein —

Berauschend fällt sie übers Land
Ist meistens jedem unbekannt
Der dann noch draußen ist
Und schnellen Schrittes
Nur noch weg will
Weg von dieser Nacht
Will’s wieder hell
Ersehnt den Tag
Er jagt ins Haus
Beleuchtet alles Unbelebte
Und ist sich doch nicht sicher
Ist sich nie sicher
Ob er nicht doch was übersehen hat
Dort draußen
Sind vielleicht jetzt Leute
Die er im Dunkeln niemals sehen kann
Aus seinem Hellen hinaus ins Schwarz
Sein Hab und Gut ist ihm
Lieb und teuer
Weshalb das alte Gemäuer
Ihm gar nicht hoch genug sein kann —

Was draußen jedoch vor sich geht
Bin ich
Der auf dem Felde steht
Und andächtig gespannt
Sich seinen Blick nach oben bannt
Zum Firmament
Zu jedem Stern
Das hab ich unwahrscheinlich gern —

Denn diese Nacht
Wie jede andre
Wer hätt’s gedacht
Ist mein Gefährte
Doch bis zum nächsten Morgen nur
Dann muss ich warten wieder
Sing andächtige Lieder
In meinem Geiste
Doch das meiste
Ist nur Sehnen
Nach dem Gähnen
Und der Sonne
Welch Wonne
Sind doch diese Finger
Auf der Haut.


        © Dominik Alexander / 2023

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